Oft ist es nicht leicht zu entscheiden, ob es sich bei Eichhörnchen, die man scheinbar hilflos auffindet um Notfälle handelt. Hier finden Sie Informationen, um die Situation vor Ort besser einschätzen zu können.

Wenn Sie sich unsicher sind, kontaktieren Sie uns bitte telefonisch. Dann können wir anhand der von Ihnen geschilderten Fundumstände schnell entscheiden, ob Hilfe geleistet werde muss.

Wann sollte hilfe geleistet werden?

Grundsätzlich bitte gerade bei Jungtieren, die noch sehr klein und hilflos sind, unbedingt vor Ort bleiben, um sie vor weiteren Gefahrensituationen zu bewahren. Dies sind vor allem Gefahren durch Räuber, wie Elstern, Krähen, Greifvögel, Katzen und Hunde. Beobachten Sie, ob sich die Mutter in der Nähe befindet. Diese holt die Jungen in der Regel zurück, sowie um die Fundstelle Ruhe einkehrt.

Eichhörnchen die sich an befahrenen Strassen oder ähnlich gefährlichen Orten befinden, nehmen Sie bitte sofort auf.

Auch wenn sich diese an, durch Menschen sehr stark frequentierten Orten befinden, wie Bürgersteige, Fußgängerzonen, Fußwege In Grünanlagen mit vielen Passanten, Radfahrern und Hunden o.ä., nehmen Sie die Tiere bitte auch sofort auf. Oft versammeln sich dann viele Personen um die Fundstelle und die Eichhörnchen werden herum gereicht, weil jeder es einmal halten und Handyfotos damit machen möchte. In diesem Fall klären Sie bitte unbedingt die Situation, nehmen sie die Tiere an sich und entfernen Sie sich. Gehen Sie an einen ruhigen Ort, z.B. in Ihr Auto oder nach Hause und rufen Sie uns an.

JUNGTIERE

 

Grundsätzlich bitte gerade bei Jungtieren, die noch sehr klein und hilflos sind, unbedingt vor Ort bleiben. Katzen, Hunde, Krähen oder Elstern entdecken die Beute am Boden sehr schnell. Beobachten Sie die Fundstelle aus etwas Entfernung, um im Notfall eingreifen zu können. Hierfür ist ein Gartenschlauch gut geeignet. Die meisten Tiere sind Wasserscheu und lassen sich mit einem Wasserstrahl sehr gut vertreiben. Bitte beobachten Sie, ob sich die Mutter in der Nähe befindet.

 

Eine sofortige Aufnahme der Jungtiere empfehlen wir, wenn Gefahr im Verzug ist.

Dass bedeutet z.B.

 

  • die Eichhörnchen Verletzungen ausweisen, wie offene Wunden, Frakturen o.ä.
  • ein Räuber wie Elstern, Krähen,Greifvögel oder Katzen das Junge bereits entdeckt hat
  • sich das Jungtier an einer Strasse oder ähnlich gefährlichem Ort befindet
  • die Wetterbedingungen für das Junge gefährlich sind, so dass die Gefahr des Erfrierens/der Unterkühlung besteht, dass sie dehydrieren bei zu starker Hitze im Sommer, es stark regnet o.ä.

 

Wenn die Mutter vor Ort ist:

  • Schaffen Sie Ruhe rund um die Fundstelle. Schicken Sie z.B. die Kinder aus dem Garten, nehmen Sie Haustiere rein. Vermeiden Sie Lärm, stellen laute Gartengeräte ab etc.
    Die Mutter holt die Jungen erst, wenn Sie sich sicher fühlt und sie keine Gefahr mehr sieht.
  • Wenn sie wissen, wo sich der Kobel befindet und sie diesen risikofrei erreichen können, nehmen Sie eine Rückführung vor. Hierfür nehmen Sie die Jungen vorsichtig auf und legen diese behutsam zurück in den Kobel. Die Mutter stört sich nicht am menschlichem Geruch und nimmt die Jungen problemlos wieder an. Eine Rückführung zur Mutter ist immer die allerbeste Wahl.

    Bitte beobachten Sie die Situation so lange weiter, bis sich die Mutter wieder dem Kobel zuwendet und Sie die Sicherheit haben, dass die Jungen wieder versorgt werden. Oftmals zieht die Mutter nach einer solchen Stresssituation mit ihren Jungen in einen anderen Kobel um. Dies ist nicht ungewöhnlich, Sie müssen sich keine Sorgen machen. Die Mutter erachtet den aktuellen Kobel einfach nicht mehr als sicher.

Wenn die Mutter trotz langem Warten nicht auftaucht:

Wenn die Jungtiere schwach und entkräftet wirken, haben Sie meist lange nicht mehr bei Ihrer Mutter getrunken. In diesem Fall nehmen Sie die Jungen bitte sofort auf, und untersuchen Sie sie. Sind sie verletzt, haben sie Brüche, bluten Sie aus Mund oder/ und Nase, haben bereits Fliegen ihre Eiere abgelegt?

 

All dies Informationen sind für uns sehr hilfreich, um die Situation der Tiere besser einschätzen uns zu können. Rufen Sie uns bitte umgehend an. In diesen Fällen müssen die Tiere umgehend versorgt und medizinisch behandelt werden. Wir besprechen alle weiteren Schritte mit Ihnen persönlich.

HALBWÜCHSIGE TIERE

 

Bei halbwüchsigen Eichhörnchen sollte die Situation genau beobachtet werden. Sie befinden sich in einem Alter, in dem sie beginnen, ihre Umgebung zu erkunden. Innerhalb des Kobels bietet sich kein Platz, um klettern und springen zu lernen. Diese Fähigkeiten trainieren sich die jungen Eichhörnchen ausserhalb des Kobels an. Daher entdeckt man häufig tollpatschig wirkende Jungtiere, die sich allerdings in der Obhut ihrer Mutter befinden. Nachfolgend ein paar Tipps zu besseren Einschätzung der Situation.

 

Eine sofortige Aufnahme der Jungtiere empfehlen wir, wenn Gefahr im Verzug ist.

Dass bedeutet z.B.

 

  • die Eichhörnchen Verletzungen ausweisen, wie offene Wunden, Frakturen o.ä
  • ein Räuber wie Elstern, Krähen,Greifvögel oder Katzen das Junge bereits entdeckt hat
  • sich das Jungtier an einer Strasse oder ähnlich gefährlichem Ort befindet
  • Das Jungtier entkräftet oder krank wirkt, orientierungslos erscheint und sich z.b. dabei ständig im Kreis dreht
  • Parasitenbefall im Fell , wie z.B. Flöhe, Milben, Haarlinge, Maden oder Fliegeneier

 

Wenn die Mutter vor Ort ist:

Belassen sie die jungen Eichhörnchen an Ort und Stelle und beobachten Sie das Geschehen. Die Jungen üben das Klettern und Springen an Baumstämmen, Büschen, Hauswänden, Gartenmöbeln etc. und kehren, wenn Sie müde und hungrig sind, wieder zurück in ihren Kobel.

 

Ein Einschreiten ist hier nur notwendig, wenn die Kleinen einer Gefahr ausgesetzt sind.

Dies können z.B.

 

Hauskatzen oder Hunde

die sich im Umfeld befinden. Hierfür ist ein Gartenschlauch gut geeignet. Die meisten Tiere sind Wasserscheu und lassen sich mir einem Wasserstrahl sehr gut vertreiben. Wenn Sie umgängliche Nachbarn haben, bitten Sie diese, ihre Katzen vorübergehend nicht nach draussen zu lassen. Wenn Katzen erst einmal mitbekommen haben, dass sich an einer bestimmten Stelle Jungtiere aufhalten, werden sie sich permanent dort auf die Lauer legen, um die Tiere zu erbeuten. Da Sie nicht pausenlos in der Lage sein werden, die Jungen zu bewachen, wird die Katze früher oder später Erfolg haben und im schlimmsten Falle alle Jungtiere erlegen. Rufen Sie und gerne an, wenn Sie eine solche Problemsituation haben. Wie entscheiden mit Ihnen gemeinsam, wie wir Ihre Gartenuntermieter am schützen können.


Stark befahrene Straßen in unmittelbarer Nähe

sind ein weiteres Problem. In diesen Fällen wäre eine Entnahme der Jungen von der Mutter ratsam. Wir haben leider häufig Fälle, in denen die Mutter den Kobel direkt auf einem Baum an einer stark befahrenen Straße gebaut hat. Leider fallen diese Notsituationen erst dann auf, wenn Passanten oder Autofahrern eines oder mehrere Jungtiere bereits überfahren auf der Straße entdecken.
In diesem Fall wäre das Einfangen und Unterbringen in einer Auffangstation ratsam.

Verletzungen und Krankheit

Bitte nehmen sie verletzte oder krank erscheinende Eichhörnchen immer sofort auf!

Bringen Sie diese zu einem Tierarzt oder melden Sie sich umgehend in einer Auffangstation. Viele Verletzungen sind sehr gut behandelbar und die Tiere müssen nicht eingeschläfert werden. Leider gibt es auch Tierätzte, die sich um keine intensive Diagnose und Therapie bemühen und immer sofort das Einschäfern als unabdingbare Lösung anraten. In einem Großteil der Fälle ist dies gar nicht notwendig. Sprechen Sie vor ab mit uns die Verletzungen ihres Findelkindes durch. Wir beraten Sie bzgl. der möglichen Behandlungsmethoden und geben eine erste Einschätzung über die Heilungschancen. Leider sind manche Tierärzte nicht geübt im Umgang mit Wildtieren und treffen aufgrund mangelnder Erfahrung schnellfertig Entscheidungenm die unnötig Leben kosten.



  • Katzen, Hunde, Krähen, Elstern, Greifvögel und andere Räuber 
fügen den Eichhörnchen meist offene, blutende Wunden durch Bisse und Krallen zu.


  • Durch tiefe Stürze 
erleiden die Eichhörnchen sehr oft Verletzungen besonders im Kopf- und Wirbelsäulenbereich. Häufig haben die Tiere ein Schädel-Hirntrauma, was zu Orientierungslosigkeit, Koordinationsschwierigkeiten und Lähmungen führt. Es u.a. kann zu Frakturen und dem Ausschlagen von Zähnen kommen.
  • Eine Autokollision
ist für die zeirlichen Eichhörnchen leider in der Regel der verherenste Ausgang. Selbst bei niedrigen Geschwindigkeiten, treten schwere innere Veretzungen auf. In den meisten Fällen ist es ratsam, die Tiere zu erlösen, da diese Art der Verletzungen meist nicht zu behandeln und für die Tiere eine Qual ist.

Geschwächte Jungtiere

Wenn Sie ein sichtlich geschwächtes Jungtier auffinden, ist sofortige Hilfe notwendig. Die Ursachen sind erst durch eine genauere Untersuchung der Tiere möglich. Es kann sich sowohl um einen drastischen Krankheitsverlauf handeln, der dem Tier die letzten Kraftreserven raubt, sowie eine Unterversorgung des Jungtieres, die sich z.B. durch eine Trennung von der Mutter über einen längeren Zeitraum entwickelt. Eine Unterbringung in einer Auffangstation und ein medizinischer Check sind hier überlebenswichtig.

Jungtier klettert an Menschen hoch

Oft kommen junge Eichhörnchen Spaziergängern und Gartenbesitzern entgegen und klettern ohne Scheu an Ihnen hoch. Häufig sind die Jungen auf der Suche nach Hilfe!

Es handelt sich oft um Jungtiere, die von der Mutter getrennt wurden. Diese kann verstorben sein oder das Jungtier hat sich zu weit von seinem Kobel  entfernt und findet nicht mehr nach Hause.

Wenn sie dann müde und hungrig sind, freuen sie sich über jedes beweglich Objekt, dass Ihnen entgegen kommt. 



Bitte Schlagen oder Treten Sie nicht nach den Tieren! Sie sind ungefährlich und übertragen keine Tollwut!

Lassen sie das Junge an sich hochkletter und bieten Sie im Schutz in Ihrer Kleidung, sofern es diesen sucht. Sie wollen sich einfach an Ihnen aufwärmen.
Wenn Sie in der Nähe keine weiteren Jungtiere oder die Mutter entdecken können, um so den Kobel zu lokalisieren, nehmen sie Ihr Findelkind bitte mit und rufen Sie uns an. Eine Unterbringung in der Auffangstation ist dann die beste Option.

 

Sie brauchen beim sichern der halbwüchsigen Junghörnchen keine Angst beim einfangen zu haben. Nehmen Sie am besten einfach ein Handtuch, Pullover oder Jacke und heben sie das Eichhörnchen damit vorsichtig hoch.

Anschließend setzen Sie es in eine Katzentransportbox oder einen verschließbaren Karton, den sie mit einem Handtuch weich ausgelegt haben. Formen Sie eine Kuschelhöhle aus einem weiteren Handtuch, in dem sich die Kleinen einkuscheln können. So können Sie die Fahrt in die Auffangstation oder den Tierarzt antreten.

 

ADULTE TIERE

 

Bei adulten (ausgewachsenen) Tieren ist etwas Vorsicht geboten. Diese finden Sie nur in einer hilfsbedürftigen Situation vor, wenn sie krank oder verletzt sind. Adulte Tiere reagieren im Gegensatz zu den meisten Jungtieren sehr panisch auf die Anwesenheit des Menschen. Daher bitte absolute Ruhe bewahren, wenn Sie sich den Tieren nähern. Es sollte sich bitte nur eine Person zu dem Tier begeben, um die Konfrontation mit dem Menschen für das Tier so stressfrei wie möglich zu halten.

 

Eine sofortige Aufnahme des Tieres ist immer dann erforderlich, wenn es sich aus eigener Kraft gar nicht oder nur erschwert fortbewegen kann.

 

Gehen Sie bitte wie folgt vor:

 

  1. Versuchen Sie in der Umgebung für Ruhe zu sorgen. Schicken Sie Kinder bitte weg, da diese durch ihre Aufregung für Unruhe sorgen und die Tiere ängstigen. Sollten sich Haustiere, z.B. ein Hund in der Nähe aufhalten, entfernen sie diese vollständig aus der Situation. Sie müssen bedenken, dass Eichhörnchen Fluchttiere sind. All diese stressigen Faktoren lösen in den Tieren Todesängste aus, da sie normalerweise vor ihnen fliehen würden. Wenn ein hilfloses Tier dies nicht mehr kann, ist es eine unzumutbare Situation, sie dennoch diesen Faktoren auszusetzen.
    Die Tiere sind ohnehin bereits sehr geschwächt, eine solche Aufregung ist kontraproduktiv.
  2. Nehmen Sie das Eichhörnchen zunächst aus einiger Entfernung in Augenschein und nähern Sie sich nur sehr langsam, wenn sie merken, dass es nicht fliehen kann. Seien Sie dabei ruhig und bewegen Sie sich langsam. Jede hektische Aktion löst zusätzlichen Stress aus und veranlasst die Tiere einen Fluchtversuch zu unternehmen.
  3. Sollte es versuchen zu fliehen, bleiben Sie in der Entfernung stehen, die es als Angstradius ertragen kann.
  4. Versuchen Sie äußerliche Verletzungen auszumachen, wie offene Wunden, Bissspuren, Frakturen, Amputationen von Pfoten, Beingelenken oder dem Schweif.
  5. Analysieren Sie Auffälligkeiten im Verhalten, wie Lähmungen z.B. der Hinterläufe, Orientierungslosigkeit z.B. durch drehen um die eigene Achse, Haltungsschwierigkeiten, untypische Atmung z.b. sehr schnelle und kurze oder sehr flache langsame Atemzüge.
  6. Wenn der Angstradius des Tieres sehr niedrig ist und sie sich ihm vollständig nähern können, dann achten Sie bitte auf Parasitenbefall, wie Läuse, Milben, Haarlinge, Maden, Fliegeneier etc.

Bei der Sicherung adulter Tiere gehen Sie bitte wie folgt vor:

Nehmen Sie ein Handtuch (einen Pullover, eine Jacke o.ä.). Nähern Sie sich ruhig dem Tier und legen sie das Handtuch vorsichtig über das Tier. Heben Sie anschließend das Tier mithilfe des Handtuchs hoch ohne es direkt zu berühren. In solchen Stresssituationen leiden die Tiere Todesangst. Daher können Sie versuchen zu beißen, um sich zu verteidigen, wenn Sie nicht allzu geschwächt sind. Das Handtuch schütz sie davor, gebissen zu werden. Ein Tragen von Handschuhen zum zusätzlichen Schutz ist ebenfalls ratsam. Halten Sie eine ausgepolsterte Transportbox oder einen Karton mit Deckel bereit und legen Sie das Tier dort rein. Nehmen sie anschließend das Handtuch vom Tier, damit es frei atmen kann.