EICHHÖRNCHENJUNGE

Die Gründe, weshalb junge Eichhörnchen ihr sicheres Nest verlieren und man Sie beim Spazieren gehen auf dem Boden auffindet sind recht unterschiedlich.

• Stürme fegen oft ganze Kobel mit mehreren Jungen von Bäumen, daher schauen Sie bitte immer sehr gründlich in der Umgebung der Fundstelle, ob nicht noch mehr Jungtiere dort liegen.
   
• Es kommt leider auch vor, dass das Muttertier verstirbt, da es z. B. von einem Auto erfasst wurde oder einer Katze zum Opfer gefallen ist. Die Jungen gehen dann nach einiger Zeit, wenn der Hunger zu groß wird auf die Suche nach ihrer Mutter. Diese Suche endet gerade für die ganz kleinen Jungen, deren Augen noch geschlossen sind, oft mit einem Sturz aus dem Nest.

  Die Jungen, die etwas älter sind und die Augen bereits geöffnet haben, werden ausserhalb, in der Nähe ihres Schlafplatzes zu sehen sein, beispielsweise an einem Baumstamm herumklettern oder auf dem Boden herumlaufen. Sie verlassen auf der Suche nach der Mutter selbstständig den Schlafplatz. Wichtig hierbei ist genau zu beobachten, ob die Tiere wirklich Mutterlos sind oder ob sie einfach das Alter erreicht haben und ihre Umgebung erkunden. Die Mutter befindet sich in diesem Fall in der Nähe. Im nachfolgenden Themenblock haben wir einige Infos zur einfacheren Beurteilung der Situation für Sie zusammen gefasst.

• Der Kobel (das Nest der Eichhörnchen) hat gerade, wenn er sich in Bäumen oder Sträuchern befindet, mehrere Zugänge. Dies dient dazu, dass das Eichhörnchen in einer Gefahrensituation einen zusätzlichen Fluchtweg hat. Oft befindet sich einer dieser Zugänge an der Unterseite. Wie bei Menschenkindern gibt es auch bei Eichhörnchen ruhige und aktive Jungen. Da sich die sehr aktiven im Kobel ständig bewegen, kann es vorkommen, dass eines unglücklicherweise aus dem Nest fällt, wenn es einem Zugang im Kobel zu Nahe kommt.
• Sehr gerne bauen die Mütter ihre Kobel unter Dächern, in dem schmalen Hohlraum, der sich direkt hinter der Regenrinne am Dachstuhl befindet. Diese ist ein sehr trockener und Wetter geschützter Nistplatz, der zudem ideal vor Räubern schützt.
  Allerdings kommt es leider sehr häufig vor, dass die Jungen, bei ihren ersten Versuchen, die Umgebung zu erkunden, von dort oben abstürzen. Der Grund: Um in diesen geschützten Zwischenraum zu geraten, muss die Mutter oft geschickt von der Hauswand an die Kante der glatten Regenrinne greifen und sich in den Hohlraum ziehen. Die Jungen wissen dies bei ihrem ersten Versuch, den Kobel zu verlassen nicht und versuchen sich an der spiegelglatten Dachrinne festzuhalten, die ihren Krallen keinerlei Halt bietet. Sie rutschen daran ab und stürzen zu Boden. In den meisten Fällen findet man den gesamten Wurf am Boden vor, weil nacheinander alle Jungen das selbe Schicksal ereilt. Durch den tiefen Sturz haben sie fast immer blutig aufgeschlagene Nasen und abgebrochene Zähne. Da nicht auszuschließen ist, dass auch Frakturen und Schädel-Hirn-Traumata vorliegen können, ist in diesem Fall eine Untersuchung der Jungen durch eine Auffangstation oder einen Tierarzt ratsam.

Eine Rückführung in den Kobel der Mutter ist immer die beste Wahl. Stellen Sie sicher, dass das Muttertier noch lebt. Wenn Sie den Kobel lokalisieren und unfallfrei erreichen können, setzen sie das Jungtier zurück. Hierbei muss man sich keine Sorgen machen, das Junge anzufassen. An dem menschlichen Geruch stören sich die Mütter nicht und nehmen das Junge problemlos wieder an.

ADULTE EICHHÖRNCHEN (AUSGEWACHSEN)

Ausgewachsene Eichhörnchen, die sich hilflos am Boden aufhalten, sind meist verletzt oder erkrankt. Ursachen können sein:

• Beim Überqueren der Straße von einem Auto erfasst
• Von einem Räuber attackiert und verletzt, dies können z.B. Hauskatzen, Hunde, Raubvögel, Elstern, Krähen, Marder sein
• Beim Klettern abgerutscht und sehr tief gestürzt
• Eine Erkrankung liegt vor, die das Tier extrem schwächt