Wie sie ganz leicht selbst schützen und helfen können

Es gibt viele kleine Dinge, die ein Jeder von uns tun kann, um Eichhörnchen das Leben mit uns zu erleichtern. Schließlich hat sich der Mensch über die Jahre hinweg immer weiter im natürlichen Lebensraum der Eichhörnchen breit gemacht und nimmt den liebevollen Tieren dazu auch noch zunehmends immer mehr der für sie notwendigen Lebensräume in Anspruch. 

BEGRÜNEN SIE IHRE GÄRTEN MIT NUTZPFLANZEN

In Städten werden Grünanlagen immer weiter nach den Vorstellungen des Menschen gestaltet und begrünt. Leider nehmen Bebauungs- und Bergünungspläne der Gemeinden oft keinerlei Rücksicht auf die Bedürfnisse der Wildtiere. Im Vordergrund stehen für den Menschen meist attraktive, ganzjährig grüne Bepflanzungen, die pflegelicht und witterungsresistent sind.

An den Aspekt, dass ein ausgewogenes Verhältnis zu Nutzpflanzen stehen muss, um Wildtieren ein ausreichendes Nahrungsangebot zu bieten, wird bei diesen Planungen selten Aufmerksamkeit geschenkt. Sinnvoll und überlebenswichtig für Eichhörnchen und andere Wildtierarten ist es, Nusssträucher- und bäume, Frucht- und Obststräucher/bäume, Edel-Kastanien und ähnliche Sorten vermehrt anzupflanzen.

Wir erhalten häufig Anrufe von Menschen, die sich wundern, weshalb Eichhörnchen, die früher zahlreich vertreten waren, über die Jahre hinweg verschwunden sind. Wenn wir die Leute befragen, um die Ursachen zu finden, erhalten wir immer wieder die selben Antworten. In der Nachbarschaft wurden durch neue Eigentümer/Mieter die Gärten mit altem Baumbestand „modernisiert“, damit „mehr Sonnenlicht den Garten erfüllt“, damit ein großer Spielrasen für Kinder angelegt werden konnte und weil man Platz für Terrassen, Gartenhäschen & Co. benötigte. In diesem Zuge wird der alte Baumbestand gefällt, der zum einen Heimat vieler Wildtiere ist und zudem die wichtige Nahrungsquelle.

Von daher achten Sie bei sich darauf, für Wildtiere Lebensraum zu erhalten oder neu zu gestalten und informieren Sie sich im Gartencenter über geeignete Pflanzen, die ihren Garten und Balkon zu einer wichtigen Nahrungsquelle für Wildtiere machen.

DER SICHERE TOD: DIE REGENTONNE

Da durstige Eichhörnchen oft in unseren Gärten nach Wasserquellen suchen, ist die prall gefüllte Regentonne natürlich sehr verlockend. Doch leider haben Sie trotz der guten Krallen und ihrer akrobatischen Geschicklichkeit große Probleme, sich an glatten Oberflächen festzuhalten. Bei dem Versuch, aus der Tonne zu trinken, rutschen Sie an der der dünnen Wand ab und fallen in die Regentonne. Schwimmend aus dem Wasser heraus können Eichhörnchen nicht springen und schaffen somit den lebensrettenden Sprung an die Kante der Regentonne nicht. Das Eichhörnchen befindet sich somit in einer Todesfalle, an dessen Ende das Eichhörnchen qualvoll ertrinkt.

Ersparen Sie bitte den Tieren einen solch grausamen und langsamen Tod, indem Sie einfach dafür sorgen, dass ein die Tiere aus eigner Kraft aus der Tonne heraus klettern können. Dies gelingt am einfachsten, indem sie ein dickes Seil oder ähnliches in die Regentonne über den Rand ins Wasser hängen lassen. Wichtig: bitte so zu befestigen, dass es weder hinein- noch herausrutschen kann, wenn das Eichhörnchen versucht daran hochzuklettern. Wunderbar funktioniert auch ein dicker, ausreichend langer Ast mit rauer Oberfläche. Dieser sollte lang genug sein, dass er auch bei hohem Wasserstand aus der Tonne ragt und nicht unter geht, sollte er zur Seite rutschen.

So können die Eichhörnchen schnell aus der Regentonne heraus klettern.

GANZJÄHRIG FÜTTERN: FUTTER- UND TRINKQUELLEN AUFSTELLEN

Die Annahme, man sollte Wildtiere nur im Winter füttern ist falsch! Wildtiere verlernen nicht, sich selbst zu versorgen, wenn sie ganzjährig auf vom Menschen bereit gestellte Futterstellen zurück greifen. Der Mensch bietet immer nur ein kleines Spektrum der Nahrungsvielfalt von Wildtieren an. In ihrem Habitat haben Wildtiere zahlreiche Futterquellen, auf die sie zurück greifen.

Jedoch gehen diese natürlichen Nahrungsressorts leider immer weiter zurück. Ein Problem ist, dass Städte sich immer weiter ausbreiten, da ständig neue Wohn- und Industriegebiete dazu kommen.

Eichhörnchen brauchen über das ganze Jahr Nahrung. Zwar halten Sie eine Winterruhe, doch sie werden im Winter immer wieder wach um zu fressen.

Bieten Sie Wildtieren auf Ihrem Balkon oder Ihrem Garten Futterstellen an und stellen bitte auch Frischwasserschälchen auf, dies ist besonders im Sommer sehr wichtig. Beachten Sie hierbei, diese nicht direkt am Boden aufzustellen, sofern es in der Nachbarschaft Hauskatzen gibt, die durch die Gegend streifen.

Erhöhte Futterstellen bewahren die Tiere vor Angriffen, die am Boden drohen. Sie können auch ein Futterhäuschen aufhängen, dass gut für sie erreichbar ist.
Wenn Sie zum ersten mal eine Futterquelle aufstellen, dann platzieren Sie diese am besten unmittelbar in der Nähe der Route, die die Eichhörnchen bei Ihnen nehmen.

Eichhörnchen lieben bevorzugt:

  • Sonnenblumenkerne, am besten mit Schale, die schimmeln bei Regen nicht so leicht
  • Haselnüsse, Walnüsse, Pekannüsse, Zirbelnüsse, (Erdnüsse mögen viele Eichhörnchen nicht ganz so gerne). Jungtieren die Nüsse ohne Schale anbieten, da sie diese je nach Alter noch nicht gut knacken können.
  • Bucheckern
  • Esskastanien
  • Eicheln (Nehmen sie oft nur, wenn der Hunger sehr groß ist, da sie sehr viele Bitterstoffe enthalten)

Bitte bieten Sie niemals Essensreste oder zuckerhaltige Lebensmittel an. Zucker macht die Tiere sehr krank, auch wenn sie gerne süßes essen!!!

NISTKÄSTEN AUFHÄNGEN

Viele Menschen hängen in ihren Gärten Vogelhäuser auf, die von den kleinen Besuchern gerne angenommen werden. Warum nicht einmal einen Nistkasten für Eichhörnchen im eigenen Garten aufhängen?

In der Natur bauen sich Eichhörnchen sogenannte Kobel. Sie bestehen aus Zweigen, die ähnlich einem Vogelnest in Astgabelungen und Hohlräumen hoch in den Bäumen gebaut werden. Gepolstert mit Moos, Gräsern und anderen trockenen, gut wärmenden Materialien werden diese Kobel ausgepolstert.
Im städtischen Gebiet bauen sie ihre Kobel auch sehr gerne in dem schmalen Hohlraum direkt hinter der Regenrinne.

In der Regel haben die Kobel mindestens 2 Ausgänge, einen davon nach unten führend, damit die Tiere im Notfall einen schnellen Fluchtweg haben.

Wenn Sie Interesse haben, einen Nistkasten in Ihrem Garten anzubieten, können Sie diese im Internet bestellen („Suche: Eichhörnchen Nistkästen“), im Gartencenter kaufen oder wenn Sie gerne selbst einen Nistkasten bauen möchten, haben wir Ihnen eine Bauanleitung zur Verfügung gestellt.

WICHTIG:
Die richtige Platzierung des Nistkastens ist äusserst wichtig! Wenn bei Ihnen in der Nachbarschaft Hauskatzen herumstreifen, darf er in keinem Fall zu niedrig hängen, da die Katzen ansonsten sehr leicht herankommen können. In diesem Fall sollten Sie den Kasten so hoch wie möglich anbringen, min. 4 m wären gut.

ANLEITUNG ZUM BAU EINES EICHHÖRNCHEN-NISTKASTENS

Alle Schritte für den Bau eines Eichhörnchen-Nistkastens.

EICHHÖRNCHENHAUS.PDF